Zum Ende hin frischt der Wind auf und wir laufen hoch am Wind mit viel Schräglage auf die Einfahrt von Vlieland zu.
Um halb sieben ist das Waschhaus schon voll. Beim Gang über den Steg hört man überall in den Schiffen einen Wecker piepen, der sagt, Reise Reise. Bei uns steht Vlieland an. Die Sonne lacht und die Informationstafel sagt SW 3. Das kann nur ein schöner Segeltag werden. Nachdem der Kaffee gekocht ist und die Brote geschmiert sind, geht es pünktlich um halb acht los. Es geht mit achterlichem Wind und ausgebaumter Fock in das heutige Abenteuer. Eigentlich besteht es nur aus einer kleinen Stelle. In dem Fahrwasser Scheurak in Richtung Vlieland ist eine Stelle in der Seekarte grün. Das heißt, dass diese Stelle bei Niedrigwasser trocken fällt. Mit dem dicken Daumen habe ich ausgerechnet, dass wir kurz vor dem Hochwasser in Harlingen dort ankommen und dann der Strom so dreht, dass er uns auch weiter nach Vlieland schiebt. Der kleine Wal passiert das angebliche grüne Stück perfekt. Fast vier Meter Wassertiefe. Die Stücke vor dieser Passage, die alle nur etwas mehr als zwei Meter Wassertiefe hatten, waren da am Ende spannender. Dank des gut schiebenden Stroms sind wir ein wenig zu früh unterwegs und kämpfen etwas gegen den Strom, der bald kippt. Da der Wind auf Süd gedreht hat, packe ich den Spinacker aus und es geht entlang des Inshot in Richtung Vlieland und Terschelling. Auf dem Wasser merkt man, dass es Sonntag ist, denn es ist voll. Überall wo man hinschaut segelt ein Plattboot oder eine Fähre sucht sich ihren Weg zu den Inseln. Trotz der vielen Schiffe und damit Geräuschen im Wasser sieht man immer wieder einen glänzenden Kopf aus dem Wasser schauen. Die Seehunde machen sich einen Spaß aus dem Tag. Zum Ende hin frischt der Wind auf und wir laufen hoch am Wind mit viel Schräglage auf die Einfahrt von Vlieland zu. Der kleine Motor vom Wal muss an der Einfahrt richtig ackern. Das ablaufende Wasser strömt uns mit macht entgegen und trotz 4,8 Knoten fahrt durchs Wasser, geht die GPS-Anzeige auf unter 2 Knoten. So kommen wir der Einfahrt langsam näher. Auch die in den Berichten als kompliziert beschriebene Einfahrt in den Hafen meistern wir. Ja, man muss auf den Strom acht geben. Jetzt liegen wir an den Leinen Fest und es gibt gleich einen Standbummel.
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