Das Unterwasserschiff eines Segelbootes liegt wirklich unterwasser und wenn hier eine Inspektion ansteht, gibt es nur zwei Möglichkeiten. Erstens, man fährt zum Kran und holt das Schiff auf diesem Weg aus dem Wasser oder zweitens, Olli stürzt sich bei Sonnenwetter in den Neopren und geht tauchen... Ich hoffe, dass die Logge jetzt auch wieder etwas anzeigt.
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...haben wir uns ein leckeres Abendessen verdient. Wir sind fast 16nm über das IJsselmeer gekreuzt und gemütlich mit dem Spinnaker zurück gesegelt. Zum Ende hin ist der Wind fast eingeschlafen. Das Gute an der Flaute ist, dass sie die Sonne zurück gebracht hat. Der Himmel ist geputzt und es gibt schon den ganzen Abend keine einzige Wolke am Himmel. Nach dem "klar Schiff" machen geht es noch auf eine kleine Runde in die Natur. Wir müssen doch schauen, was unsere Hubies machen. Auf der einen Seite zeigen sie sich schwer beschäftigt: Es wird noch Nistmaterial herbei geschafft, um die Schwimmlage des Nestes zu verbessern. Andererseits juckt der Bauch und die Federn müssen gerichtet werden. "Schau mal, ein Engländer und der ist so groß wie wir." "...und so eine schöne Farbe." Am Steg liegt eine mintfarbene Contessa 26 mit englischer Fahne am Heck und schwupps, schaut der bärtige Skipper mit freundlichem Lächeln über das Sprayhood. Ja, er ist mit dem Boot über den Kanal hierüber gekommen, das geht, man muss nur sehr aufpassen, besonders wenn sich die großen Frachter überholen. Er liegt aber schon seit 2007 hier am IJsselmeer und mag es sehr, die kleinen Häfen zu besuchen.
Ich bin mir sicher, das war nicht das letzte Gespräch, das wir mit ihm gesucht haben. Jetzt versinkt die runde Sonne am Horizont und läutet die Nacht ein. ...oder schwimmen. Bei einem kleinen Abendbummel schauen wir nach unserem brütenden Haubentaucherpärchen. Das Weibchen sitzt immer noch auf den vielen Eiern. Wir konnten 7 Stück zählen. Ich hoffe, dass die Kleinen nachher alle auf den Rücken passen. Zumindest sind die vielen kleinen Fische im Hafenbecken wichtig für die Wasservögel, denn die wollen ja auch etwas zum Abendessen haben so wie wir. Die Bolognese heute Abend hat super lecker geschmeckt. Auf dem Weg zum Haubentaucherpaar hat sich ein Blässhuhn im Schilf versteckt. "Ihr könnt mich doch gar nicht sehen!", signalisiert es stillschweigend. Eine Ecke weiter gab es eine Rangelei auf dem Wasser. Der Grund ist schnell entdeckt, denn das große Nest, gebaut mit Kleideretiketten, Schilf und Tüddel sieht einfach gut aus. Und Frau oder Herr Haubentaucher darauf auch. Alle anderen Tiere und die große, fast perfekt runde Abendsonne sorgen für einen wundervollen Abend und eine schöne ruhige Stimmung im Hafen.Es ist einfach schön hier.
"Schau mal, das sieht aus, als fährt ein Haus übers Wasser." - "Nee, is klar!" Und dann ist es wirklich ein Haus auf dem Wasser, das von A nach B geschleppt wird. Wir schauen genauer hin und es ist sogar das rote Sofa im Wohnzimmer zu erkennen. Manchmal ist es sehr gut, wenn man so viele Wasserstraßen hat.
...und zaubert den blauen Himmel hervor. Gestern Abend bei der Ankunft hatte der Himmel noch ein paar Regentropfen für uns übrig, wie auch in der letzten Woche sehr oft. Dafür ist das Aufwachen heute umso schöner, denn durch das Vorluk sind große Stücke blauer Himmel zu entdecken. Nach dem Frühstück holen wir das neue Großsegel aus der Segelmacherei ab und ziehen es auf. Klar, dass wir das direkt ausprobieren müssen. Zum Glück ist dafür ein wenig Wind gekommen. Schnell ist zu dem neuen Großsegel die Genua gesetzt und wir starten in einen schönen Segelnachmittag. Es geht erst einmal hoch am Wind entlang des Deichs und am Kraftwerk vorbei. Dort fällt mir auf, dass das alte Kraftwerk ganz abgerissen ist und nur noch die beiden modernen Teile dort stehen. Es sind nur noch zwei Kamine.
Auf dem Rückweg setzen wir dann den großen Spinnacker und segeln zügig Kurs Flevomarina. Nach dem leckeren Abendessen gibt es noch einen Abendspaziergang. Der Tag klingt mit einem wunderschönen Lichtspiel aus und langsam kommt alles zur Ruhe. Auch das Heulen des Windes ist leiser geworden. Die schönen Haustiere, die morgens neben dem Kopf ihr Krächzen anstimmen, haben den Schnabel auch schon in die Federn gesteckt und schlafen auf Ihrem Wasserbett. "...was schwimmt denn da im Wasser?" - "Nein, wir haben genügend Fender!" - "Aber der ist so schön klein, so einen haben wir noch nicht."
Das muss schon ein Zeichen sein, dass wir immer die abgetriebenen Fender am Ufer finden... Der Tag neigt sich langsam dem Ende und in der gemütlichen Kajüte brodelt das Abendessen auf dem Gaskocher. Gut, das der kleine Schwedenofen darauf eine leckere Mischung aus Blumenkohl, saurer Sahne, Kartoffeln und Käse zusammen backt. Dazu gibt es dann einen leckeren Grauburgunder mit Fischstäbchen. Lecker.
In der Zwischenzeit zeichne ich den geplanten Englandkurs in die Seekarte. Neben der ganzen Elektrik ist die klassische manuelle Absicherung mit der Seekarte ganz wichtig. Nebenbei zischt ab und an das Handsprechfiunkgerät, das Uwe, mein Kollege, mir geliehen hat. Dank der bestandenen Prüfungen darf ich es jetzt auch offiziell nutzen. Der Wind heult immer noch, die Wolken wechseln sich mit Sonne und kurzen Regenschauern ab. Perfektes Wetter, um noch weiter am Wal zu arbeiten und die Vorbereitungen für den Urlaub Stück für Stück fertigzustellen. Jetzt arbeitet auch die bei eBay erstandene Selbststeueranlage. Ich denke, sie wird den Wal gut auf Kurs halten und uns gut über die Nordsee nach England bringen. Sie macht sich auf jeden Fall gut auf der Pinne vom Wal.
Das Naturfernsehn hat heute wieder ein besonderes Schauspiel für das Abendprogramm vorbereitet. Eingeschlichen hat sich nur ein Entenpärchen, dass sich auf den Wellen im Hafen in den Schlaf schaukeln lässt. Ich finde, das gute Programm spricht für sich und den schönen Platz in der Natur. Gut, dass der Hafen sich da auch anpasst und an vielen Stellen für die Natur da ist und sie fördert.
...und die Sonne wechselt sich immer wieder mit einem Regenschauer ab. Der kräftige WInd scheucht die Wolken vor sich her. Ein guter Tag, um am Wal zu schrauben. Der kleine Kartenplotter ist eingebaut und weist ab sofort immer den richtigen Weg.
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August 2024
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