...und faulen Sonntagen. Es ist ganz still im Hafen. Der Wind ist ganz eingeschlafen und es schaut auch nicht danach aus, dass er heute noch einmal den Weg zum IJsselmeer findet. Dazu fallen beim Frühstück ein paar Regentropfen aus einer dicken Wolke auf das frisch geschrubbte Deck. Da kann man ja nur wieder in die Koje klettern und faulenzen.
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Die Sonne lacht vom blauen Himmel und nur ein Windhauch weht über das IJsselmeer. Der Wal segelt zwischen 2 und 3 Knoten leise dahin. Der Horizont ist fast am Ende der Scheibe, zumindest wirkt er gerade so, und man kann gut die Konturen der ehemaligen Insel Urk sehen. Sie hebt sich wie ein kleiner Berg aus dem Wasser. So schleicht der Wal faul dahin.
Es ist Freitag, die Flucht aus dem Büro auf die letzte Minute hat geklappt. Den Zug habe ich noch erwischt. Nur wollte er dank eines Stellwerkbrand in der Nähe des Krefelder Haupfbahnhofs nicht durchfahren. So fängt das Wochenende nicht gut an. Die Autofahrt durch die Dunkelheit ist auch ein wenig komisch, aber der Wal und der Hafen belohnen für die Strapazen der heutigen Reise. Die Sterne leuchten am vom Regen geputzen Himmel und es ist einfach nur still. Man kann nichts hören. Der wenige Wind sorgt für kaum Wasserbewegung. Ruhe, wie schön. Das Barometer an Bord zeigt auch ein schönes Bild, das für das Wochenende hoffen läßt. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass der Luftdruck im Sommer einmal so hoch gewesen ist.
Wind aus Südost, 3 bis 4 Bft. ablandiger Wind, glattes Wasser. Segeln ist so einfach nur schön. Der Wal rauscht entlang des Deichs, nach Nordost am Kraftwerk vorbei auf die Brücke zu, die zum Ketelmeer führt. Der Wind treibt den kleinen Wal zügig voran und bei den Böen legt er sich immer wieder schräg. Die Windparks wachsen auch auf dem IJsselmeer und breiten sich vom Land auf das Wasser aus. ...Füllgrad hat der volle Mond heute Nacht. Also Vollmond. Und so geht er groß und rund und rot leuchtend am Abend auf.
Die dicken Wolken ziehen nach Norden und langsam erwacht der klare Himmel. Er strahlt im letzten Abendlicht.
Eine wundervolle Stille. "Schau mal, die von der Ölzeughorde haben alle die gleiche Papiertüte dabei." - "Und die ganzen Boote da unten haben eine Regattafahne am Achterstag."
So kommen wir heute Morgen mit der Horde wilder Regattasegler in Berührung, die den grauen Wolken trotzen möchten. Die 78 Starter gehen jeder für sich in das Singlehanded-Rennen. Ein Hafenmitarbeiter sagte uns, dass der Kurs über Harlingen, Terscheling und Texel zurück hier her führt und alle bis Mitwoch wieder zurück sein müssen. Es sind Segelboote aller Couleur dabei - große schnelle Renner, Weltenbummlerkutter und ganz kleine. Wir entdecken zwei 5,70m kurze Waarships, die auch mit an den Start gehen. Es laufen die letzten Vorbereitungen und dann verlassen die Boote den Hafen, setzen die Segel und ziehen auf ihrem Kurs davon. Kurz vor dem Horizont verschluck sie das diesige Wetter. |
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August 2024
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