So langsam naht wirklich der Winter. Auf der Fahrt heute zum kleinen Wal rollten am Horizont die schwarzen Wolken heran. Vor Ihnen bildet sich ein fast vollständiger Regenbogen, der mehr als deutlich zu erkennen ist. Dann fallen die ersten Regentropfen aus dem Himmel. Kurz danach dieht man auf der Autobahn fast nichts mehr und die Tropfen auf der Scheibe ändern sich in kleine Flatschen. Schneeregen. Klar, muss doch so sein, denn die Temperatur ist auch mal eben von acht auf vier Grad gefallen. Brrrrrrr - ganz schön kalt.
Dann schaut die Sonne hinter der Wolke hervor und leuchtet den kleinen Wal zwischen allen Booten an. Er steht in der ersten Reihe, denn es geht ja schon bald wieder ins Wasser. Bis Anfang März ist es ja nicht mehr lang hin. Er macht auf seinem Bock ein gutes Bild und ist jetzt noch etwas besser eingpackt und kann den Winter durch stehen und die Pause ein wenig genießen. Ich bin mir sicher, wenn es dunkel wird und die Lichter angehen, zieht es die Schiffe in die Hafenkneipe und sie tauschen Geschichten des Jahres 2017 untereinander aus.

Die Sonne meint es gut und leuchtet an dem kalten Sonntagmorgen vom Himmel. Sie schickt ein paar wärmende Strahlen herab, was bei den gut 4 Windstärken gut tut. Die gefühlte Temperatur soll knapp über 0 Grad liegen.
Der kleine Wal genießt den letzten Törn, bevor es für den Winter an Land geht. Ich hoffe, dass die vier Monate schnell herumgehen, bis die Balena wieder zu Wasser gelassen wird.

Der gute Wind aus Südwest sorgt für eine rauschende Fahrt am Deich entlang Kurs Nothafen. Ich lasse Justus ein wenig tiefer steuern und sorge so für eine rauschende Fahrt hoch am Wind. Die Distanz zum Deich wird immer größer, was sich auch in den Wellen zeigt, durch die der kleine Wal pflügt. Immer wieder mal steigt er hoch und rumst kräftig in eine der mit kurzen Abstand heranrollenden IJsselmeerwellen. Als sich in der Ferne die ersten Regenboten in Form eines Regenbogens zeigen, beschließe ich, den Rückweg anzutreten, denn es muss ja auch noch ein wenig ausgeräumt werden.
​Raumschot geht es mit guten sechs Knoten Kurs Flevomarina.

Da der kleine Wal am Montag aus dem Wasser und an Land kommt, musste ich die angesagten Sonnenstrahlen ausnutzen und noch eine Runde segeln gehen. Mit gutem Wind und einer rauschenden Fahrt geht es Kurs Urk und am Ende stehen 14 Seemeilen auf der Logge. Ein echt schöner Segeltag.

Die Sonne lacht und setzt sich immer wieder gegen die Wolken durch. Der kräftige Wind tut sein übriges dazu und so geht es zu einem kurzen rauschenden Fahrt hinaus aufs Wasser. Erst mit raumen Wind, ganz gemütlich und dann hoch am Wind zurück. Das ganze mehr als einmal. Dabei nimmt der Wind langsam zu, so dass ich noch das erste Reff einbinden muss und die Wellen immer wieder ihren Weg über das Deck vom kleinen Wal finden. Einfach schön, so noch einmal segeln zu können, denn so langsam neigt sich die Saison dem Ende entgegen und der Termin für den Landliegeplatz rückt immer näher.