Der Frühling lacht und es ist unheimlich schön, die Tierwelt im Hafen zu beobachten. Da ist die Amsel, die lange singend ihr Revier verteidigt und jeden Abend auf der gleichen Laterne trällert. Die anderen turteln und hier und da hat sich schon Nachwuchs eingestellt. Man sieht wie die Schwäne ihre jungen an die Straße gewöhnen, weil sie direkt daneben in der Wiese am Wassergraben schlafen oder kleine Blässhühner, die sich im Schilf verstecken und richtig gut getarnt sind.
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Es ist wie Pfingstmontag, es steht eine steife Brise und leichte Wellen rollen auf die Marina zu. Die Balena klettert die Wellen beim Auslaufen gut hinauf und schnell sind die Segel gesetzt. Dazu gehört ein Reff im Großsegel, sonst würden wir viel zu schräg segeln. Nicht ganz hoch am Wind steuert Justus den kleinen Wal gut über die Wellen und es macht einfach Spaß. Fünf Seemeilen in die eine Richtung und dann wieder zurück zum Hafen. Das Segeln macht heute einfach Spaß und um das Boot herum rauscht das Wasser.
Die Sonne lacht vom blauen Himmel. Dazu weht eine angenehme Brise aus östlichen Richtungen, was beim Frühstück im Cockpit zu spüren ist. Der Wind lockt hinaus aufs IJsselmeer. Schnell ist der Wal segelfertig und tuckert aus dem Hafen. Es werden die Segel gesetzt und hoch am Wind geht es hinaus aus der Bucht von Lelystad. Knappe drei Windstärken sorgen für eine gute Fahrt und es geht in langen Schlägen hinaus aufs IJsselmeer.
Irgendwann steht der Rückweg an. Dabei setze ich den Genaker und die Balena rauscht über die Wellen. Dank der Brise ist es auf dem Wasser richtig gut auszuhalten, auch wenn hier und da das T-Shirt schon zu warm ist. Es werden 20,9 Seemeilen in fünf Stunden. Am Abend treffen wir uns noch mit Petra von unserem Weltenbummler-Schiff, die gerade zum Geldverdienen in Holland ist. Dazu hatten wir die Crew von Struppi eingeladen, die gegenüber liegt und es wird ein gemütlicher Abend im Cockpit. Gerade leuchtet der Himmel immer noch ein wenig und langsam kommen die Sterne am blauen Himmel durch. Schöner kann ein Tag nicht starten. Die Sonne lacht durch das Vorluk und kitzelt in der Nase, dass es in der Koje nicht mehr auszuhalten ist. Erst eine Runde Sport, dann ein leckeres Frühstück mit frischem Kaffee und frisch gepresstem Orangensaft.
Danach wechsel ich noch das Vorsegel, denn bei dem Wind, der in den Masten heult, ist eine Nummer kleiner angesagt. Jetzt geht es los, hinaus aufs volle IJsselmeer. Man ist fast in der Lage, es trockenen Fußes zu überqueren, so viele Schiffe sind auf dem Wasser unterwegs. Vor dem Hafen steht eine leichte Welle und nach dem Setzen der Segel geht es mit zügiger Fahrt los. Erst mal nicht ganz hoch am Wind Kurs Fluchthafen. Justus steuert den Wal tapfer und hier und da steigt eine Welle über das Deck. Bei dem traumhaften Sonnenwetter macht es einfach Spaß, über die Wellen zu reiten. So viel Wind gab es schon lange nicht mehr. Noch einmal zurück, Kurs Kraftwerk. Das Cockpit liegt im Schatten der Segel und trotzdem ist es noch warm. Was für ein schöner Segeltag. Die Balena rast noch einmal zurück, zur Gefahrentonne der Enkhuizer Sände. Heute der Hotspot im südlichen IJsselmeer. Hier treffen sich alle, die von Lelystad nach Norden unterwegs sind und die, die auf dem Heimweg nach dem langen Wochenende sind. Hier muss man schon gut aufpassen, soviele Boote sind unterwegs. Die hohen Geschwindigkeiten, die heute gesegelt werden, machen es noch spannender, auf dem Wasser unterwegs zu sein. Kurz vor dem Hafen wird es noch einmal spannend. Hier treffen sich alle Segler auf den Weg in ihre Häfen und die Frachter auf dem Weg zur Schleuse. Der Frachter kommt mit gutem Speed angerauscht und alle Segler müssen noch einmal gut aufpassen, denn er hat Vorfahrt. Im Gewusel vorm Hafen bergen wir die Segel des Wals und es geht ab in die Box, aber mit ganz viel Ruhe und einem sicheren Anlegemanöver. Heute sieht man genügend schlechte oder spannende Manöver, bei denen sich bei mir alle Nackenhaare aufstellen. Die Sonne versinkt glutrot im Meer und taucht den ganzen Himmel in ein zartes Rosarot. Dazu strahlt der Mond wie frisch geputzt am Himmel.
Der Tag beginnt mit einem wolkenlosen Himmel und lädt zum Sport ein. Laufen und Radfahren sind angesagt. Darauf folgt ein Frühstück im Cockpit bei leichtem Wind. Danach wird die Balena segelfertig gemacht und es geht bei leichter Brise aus Ost los. Irgendwie scheint jeder aufs Wasser gefahren zu sein, denn das IJsselmeer ist echt voll. So muss man aufpassen und trifft immer wieder auf andere Boote. Langsam nimmt der Wind zu und es geht gut los. Der Wind dreht ein wenig und nimmt immer weiter zu. Die für den Nachmittag angekündigten vier Windstärken kommen bestimmt. Hoch am Wind kreuzen wir in drei langen Schlägen bis kurz vor Urk. Dabei steht die Sonne angenehm im Cockpit. Dann aber müssen wir zurück. Also den Spinnaker hoch und mit raumen Wind zurück zum Hafen rasen. Es steht eine leichte Welle und immer wieder surft der Wal darüber. Es ist ein richtig schöner langer Spigang und macht total Spaß. Dann geht es mal wieder rückwärts in die Box, denn gleich gibt es gegrillte Burger.
Der Wetterbericht hat recht, die Wolkendecke ist weitergewandert und der Mond ist zu sehen. Quasi ist der blaue Himmel da. So bringt der Abend den schönsten Vorboten des morgigen Tages: blauer Himmel pur :-)
...und grauem Himmel. Auf dem Weg hat sogar der Himmel seine Schleusen ein wenig geöffnet und für Nieselregen gesorgt. Am Ende ist Wetter die beste Ausrede für null Seemeilen, einen gemütlichen Ausflug ins Bataviaoutlet und eine Runde Deckschrubben. So geht der Tag auch ganz gemütlich um und es bleibt noch eine Menge Zeit zum Faulenzen.
Wir müssen feststellen, dass das Sonnenwetter der letzten Wochen einen sehr verwöhnt. Man geht einfach davon aus, dass es auch jetzt wieder da ist. Ist es aber nicht und so gibt es erst Morgen Abend Burgergrillen im Cockpit. Gestern war Brückentag. Irgendwie hatte ich im Büro das Gefühl, einer der ganz wenigen zu sein, die arbeiten gehen durften. Der Freitag klingt noch mit der Musik von Volker Rechin und Jan Löchel in der Kirche von Repelen aus, bei deren Konzert wir gestern waren. Somit geht es heute Morgen zum Wal. Die Wolkendecke ist hoch und immer wieder schaut die Sonne hindurch. Der Tag wird immer schöner. Im Hafen ist richtig was los. Segler rennen durch die Gegend und die ersten Boote verlassen den Hafen. Es ist der zweite Tag vom NRW Cup und die Segler müssen auf die Langstrecke.
Wir machen den Wal auch segelklar und ich treffe hier und da alte Bekannte aus der Korsarsegelzeit, die am NRW Cup teilnehmen. Es geht dann raus aufs IJsselmeer, in eine leichte Brise. Ich halte mich ein wenig unter Land und nutze hier den Wind aus. Die Balena zieht ihre Bahn entlang der Küste und man kann sehr gut das Regattageschehen verfolgen. Wir machen mal wieder 12 Seemeilen in gut vier Stunden auf dem Wasser. Zwar nicht so schnell, aber dafür ruhig und entspannend. Mal schauen, was sich bei dem Trubel im Hafen noch so ergibt. Das Morgenlicht ist einfach ein Traum. Sanft geht das Blau der Nacht in das glühen des Sonnenaufgangs über und der neue Tag erwacht. Gut, das ich mich noch einmal umdrehen und ein wenig weiterschlafen kann. Irgendwann ist die ganz Koje vom Wal mit Sonnenlicht durchflutet und der Morgen lockt. Los geht es mit einer Runde Sport. Ich schwinge mich aufs Rad und drehe zum Brötchenholen meine 34km Runde durch das Naturschutzgebiet von Lelystad. Die Natur ist im Frühling einfach wunderschön. Auch der Storch denkt das auf seinem Horst und posiert für ein Foto. Danach hat er sich wieder niedergelassen und ich denke, er brütet seine Eier weiter aus. Ich bin mal gespannt, ob ich in dem Nest diesen Sommer auch den Nachwuchs fotografieren kann. Dann gibt es ein leckeres Frühstück im Cockpit. Wir liegen ja immer noch mit dem Heck zum Steg und so müssen alle Morgenmuffel, die neidisch auf die Frühstückstafel schauen, einen höflichen guten Morgen wünschen. Nach dem Frühstück geht es noch einmal hinaus aufs IJsselmeer. Die Brise und der blaue Himmel locken. Dazu macht es einfach Spaß, mit der großen Genua hoch am Wind hinaus zu segeln. Die Sonne kennt heute kein Pardon und brennt vom Himmel. Das Segeln in kurzen Hosen macht so einfach Spaß und das Anfang Mai. Irgendwann segel ich eine Wende und bereite alles für das Spinnakersegeln vor. Der geht dann kurz vor der Küste hoch und bei einer guten Brise rauscht der Wal mit mehr als fünf Knoten und Spinnaker Kurs Flevomarina.
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December 2024
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