Leider geht dem Wind immer mehr die Puste aus. Die erste Marke, eine Tonne an der Untiefe zwischen Lelystad und Enkhuizen, erreichen wir noch ganz gut. Die Sonne brennt immer mehr vom Himmel herab und der Wind schläft immer weiter ein. Das Wasser wirkt bleiern und spiegelt die stehenden Segelboote. Frustriert verpacke ich den Spinacker und mit Hilfe des guten kleinen Dieselmotors tuckern wir weiter. Nach einer kleinen Diskussion wird das Ziel Medemblik auf Enkhuizen geändert, denn der Hafen ist schneller zu erreichen.
Vor der Hafeneinfahrt zeigt sich ein leichtes Kräuseln auf dem Wasser. Die vielen Boote, die Enkhuizen anlaufen, machen uns nervös und wir starten noch einen Segelversuch in Richtung Medemblick.
Der Erfolg spricht für sich und erst einmal wird ein größeres Segelboot versägt. Die Chartercrew darauf schaut nur, wie wir elegant mit dem Spinacker an ihr vorbei rauschen.
In der Ferne türmen sich langsam dunkle Gewitterwolken auf. Das bleibt nach so einem tropischen Tag nicht aus.
Ich schlage noch ein paar Haken, oder - mit Nicht-Seglerworten ausgedrückt - versuche, das Boot optimal im Wind zu halten. Wir müssen aber ein Stück vor dem gesetzten Ziel Medemblik aufgeben. Der Wind ist wieder ganz eingeschlafen und jetzt tuckern wir mit Motor ganz in den Hafen.
Kurz vor dem Eintreffen machen sich das Gewitter bemerkbar und uns bläst ein kräftiger Wind um die Nase.
Gemeinsam mit den ersten Regentropfen bekommen wir den Übernachtungsplatz O13 zugewiesen und vertäuen den Wal gut für die Nacht.