Dieses Jahr liegt die Balena im Hafen in der Halle im trockenen und darf es sich dort auf dem Winterbock ein wenig gemütlich machen. Das wollten wir uns am Wochenende anschauen, wie gut es Ihr dort mit den anderen Booten geht und schwups, sind über die Feiertage alle Türen verschlossen und es ist kein hereinkommen möglich. So werde ich dann in den nächsten Tagen, wenn die Türen wieder offen sind einmal zu Ihr fahren und nach dem Rechten schauen.
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Draussen wird es immer dunkler und kälter. Das ist die Zeit, gepaart mit den tiefhängenden grauen Wolken am Himmel, in der das Segeln keinen wirklichen Spaß mehr macht. Darum habe ich diese Woche mit dem Hafen telefoniert, ob sie die Balena doch etwas vor meiner Terminidee aus dem Wasser nehmen können und es passte. So sind wir heute hier zu Ihr gedüst, haben den kleinen Wal vor den Kranen Motor und unsere Sachen, Sowie das Bett ins Auto geräumt. Ich habe noch das Großsegel abgeschlagen. Nach dem wir den kleinen Wal noch gut vertäut haben, ist er für das Winterlager vorbereitet.
Die Sonne erwacht und vertreibt ganz langsam die Kälte der Nacht. Es sind das erste Mal einstellige Temperaturen über Nacht gewesen. Das habe ich am Kopf und in der Nase beim aufwachen gespürt. Somit wird der Morgensport, Nicole geht Laufen und ich nehme das Rad ein wenig kühler, als bisher. Auf dem Weg zu den Brötchen habe ich mich aber schnell warm geradelt und nach einer schönen heissen Dusche gibt es ein gemütliches Frühstück.
Bevor es dann später Heim geht, steht noch Deck schrubben an, denn der kleine Wal soll ja nicht nur gut gesegelt werden, sondern auch gut ausschauen. Und so hinterlassen wir ihn, sauber, gut vertäut und eingepackt, bis zum übernächsten Wochenende. Solangsam Endet die schöne Saison. Heute geht es die Lange Strecke von Medemblik nach Enkhuizen zurück. da nur leichter Wind angesagt ist, Wechsel ich auf die große Genua und wir segeln erst einmal gemütlich aus der Bucht von Medemblik. Der Tag ist immer wieder ein Wechsel zwischen Segeln und dann wieder eine Strecke mit dem Motor. Der Wind und die Richtung geben leider keinen durchgängigen Segeltag her. Aber wir kommen zufrieden im Hafen an. Da auch hier der Weg zum Winterlager nicht mehr zu lang hin ist, fahren wir an der Tankstelle vorbei und füllen den Tank voll, damit sich über Winter möglichst wenig Kondenswasser im Tank bildet. Es sind aber. nur knapp 10 Liter, die aus dem Tank heraus sind. Es ist schon ein sparsamer kleiner Diesel, der schon einige Jahre mit dem synthetischen Diesel betrieben wird.
Der Abend klingt im Cockpit in der Abendsonne mit leckerem scharfen indischen Essen aus. Wir mussten auf den Inder ausweichen, da der Koch in unserem vegetarischen Chinesen ausgefallen ist und das Restaurant im Moment leider geschlossen ist. Der Inder ist aber auch sehr lecker und das Essen schön scharf. Der Morgen startet mit ganz viel Sonne und blauem Himmel. Da die Sonne aber nur langsam den Himmel hochklettert, dauert es ein wenig, bis die Feuchtigkeit der Nacht von den Cockpitbänken abgetrocknet ist. Dann legen wir ab und fahren erst einmal aus dem Hafen. Auch wenn es hier auf den ersten Blick nach möglichem Wind ausschaut lasse ich den guten Diesel der Balena tuckern und wir fahren unter Maschine nach Medemblik. Ich denke, es tut dem Motor auch mal gut, wenn er richtig warm wird und ein wenig mehr, als nur das kurze Stück in und aus dem Hafen gestartet wird. In Medemblik finden wir einen schönen Liegeplatz für uns zwischen ein paar anderen Booten vorne an der Mauer, der Einfahrt zum Stadthafen. Wir liegen mit dem Cockpit in der Nachmittagssonne und strecken uns in kurzen Hosen in der Sonne aus. Was gemütlich ist, das immer wieder mal einer der vorbeispazierenden Hunde rüber schaut oder auch eine gemütliche Katze sich Ihre Streicheleinheiten abholt. Für den Abend haben wir einen Tisch im Meyers und lassen und mit einem leckeren Menü verwöhnen. Es ist eine Mischung aus Fisch und vegetarischem Essen. Ich bin immer wieder davon fasziniert, dass auch in diesem Bereich so leckeres verwöhnendes Essen zusammen gestellt und so perfekt serviert werden kann. Einfach schön, wenn auch in einem gewissen mAß endlich, denn zum Ende des Jahres wechselt der Besitzer und das Team des Meters geht in ein kleines Bistro, das unweit an der Straße liegt. Mals schauen, wie es dort wird.
Direkt nach der Woche Herbsturlaub steht. über den 3. Oktober wieder ein langes Wochenende an. Das Verbringen wir auf dem kleinen Wal, denn der geplante Inselurlaub hat ja Wetter- und Windbedingt nicht funktioniert. Es ist für die Tage super gutes sonniges Wetter angesagt und so kommen wir bei strahlend blauem Himmel in der Marina na. Schnell ist alles verstaut und die Balena segelklar. Also geht es los auf Wasser und es steht eine gute Brise auf dem IJselmeer. Es geht erst einmal hoch am Wind mit einem Reff im Großsegel los in Richtung der Untiefentonne vom Enkhuizer flach. Da die Temperaturen nicht mehr ganz so hoch sind, segeln wir heute erst mal zum Namensgeber der Sandbänke. Diese Untiefentonne ist irgendwie immer ein Stück das Tor in die weite Welt des IJsselmeer. Wenn diese Ecke geschafft ist, dann geht es wirklich weiter. Kaum haben wir die Tonne gerundet und können auf halben Wind abfallen, geht auch die rauschende Fahrt los. Zwischendurch hatte ich das Reff aus dem Großsegel gelassen, denn der Wind hatte ein wenig nach gelassen. Durch den Nordostwind steht auch eine gute Welle und es geht mit Hilfe der Windsteueranlage super voran. Der Yachthafen von Enkhuizen ist irgendwie immer voll und es kommen viele CHatermanschaften her und somit treffen wir immer wieder auf die deutsche Sprache. Und doch bekommen wir eine schöne Box zugewiesen, bei der wir einen Blick auf eine kleine Schafwiese bekommen. So ein Tag mit Autofahrt und segeln in einen anderen Hafen ist dann doch voll und wir lassen den Tag langsam ausklingen. Es gibt ein leckeres Glas Prosecco und später vegetarische scharfe Wurst mit Nudeln und Mushy Peas. Danach machen wir es uns einfach gemütlich.
EIgentlich wollten wir heute Abend auf ein Wingenfelder OpenAir-Konzert in Meerbusch gehen. Das wurde aber kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen abgesagt und so sind wir heute Morgen zur Balena gefahren. Der Tag ist richtig warm angesagt und so bin ich schon Morgens früh mit kurzen Armen und Hose zum Bäcker geradelt und habe die Brötchen für unterwegs gekauft. Dann sind wir los und gemütlich nach Holland gefahren.
Nicole findet gerade wieder Freude am Autofahren und hat letztes WE schon ein längeres Stück Auto gefahren und dieses WE auch. Das ganze Stück Landstraße bis zum Hafen. Auf dem Weg wechseln sich blauer Himmel, Sonne und Wolken immer wieder ab. Es ist aber total warm. Wir befreien die Balena von den vielen Spinnen, die sich hier in den letzen Wochen ausgebreitet haben. Danach machen wir die Balena Segelklar und fahren eine kleine Runde raus. Der Diesel muß ein wenig orgeln, denn er ist ja schon länger nicht mehr angesprungen, dann bringt er uns aber zuverläßig aus und später wieder in den Hafen zurück. Draussen erwartet uns eine steife Brise, die uns erst ganz ordentlich schiebt und wir am Ende wieder zum Hafen zurück kreuzen müssen. Aber so sind wir fast zwei Stunden unterwegs und ich bin über das erste Reff im Großsegel und die verkleinerte Fock froh, den der Wind brist ordentlich auf. In der Nachbetrachtung waren es teilweise fast sechs Windstärken und das ist mehr als ordentlich. Wir legen gut an und entspannen noch ein wenig im Cockpit, dazu ist auch wieder die Sonne hinter den Wolken hervor gekommen. Später düsen wir zum „vegetarischen Chinesen“ in Lelystad. Der ist einfach Lecker. Mit den Leckereien düsen wir zurück und es fängt auf dem Weg leicht an zu tröpfeln. Nicole sagt noch, „…irgendwoher müssen die starken Gewitter bei uns ja kommen.“ Wir stehen gerade vor der Balena, da fängt es an zu rauschen. Der Wind fegt durch die Bäume, dann durch die Masten und es heult nur noch. Wir kommen so gerade trocken ins Boot, da schüttet es wie aus Kübeln. Ich spanne die Persenning übers Cockpit und wir essen im Bauch der Balena bei Schieflage. Dafür sorgt der Gewittersturm. Hier unten ist es gemütlich und draussen kann man die Hand vor Augen, vor lauter Regen nicht sehen. Jetzt, ein wenig später ist es total Still. So genießen wir den Abend. ...es ist gerade irgendwie keine schöne Zeit. Daheim ist es still und leer, weil ein Teil des Teams fehlt und auch nicht mehr wiederkommt. Ja, es ist ein Teil der Endlichkeit des Lebens. Es bewegt mich sehr, wie es ein kleines Haustier schafft, Teil von uns zu werden und so sehr zu fehlen. So sind Nicole und ich Samstagmorgen vor der Leere daheim zum kleinen Wal geflüchtet auch wenn ganz schön viel Wind angesagt war. Auf dem Weg zum kleinen Wal wird das Wetter, wie angesagt immer schöner und die Sonne zeigt sich am blauen Himmel. Wir haben nicht viel dabei und schnell ist alles eingeräumt. Beim Auto wegbringen fahren wir noch am Outlet vorbei und schauen hier und da in ein Geschäft. Aber so richtig finden wir nichts. Den Nachmittag, an dem der Wind immer mehr zu legt und um den Mast heult, genießen wir faul unter Deck. Ich schaue ein wenig Tour de France und lausche den Regentropfen, die aus der Schauerwolke fallen. Gegen fünf düsen wir noch einmal los, in die Stadt von Lelystad. Wir wollen heute Asiatisch essen und im Internet finden wir ein vegetarisches chinesisches Restaurant. Wir lassen uns überraschen und das ist auch ein wenig nötig. Der Laden ist eher in den etwas schmuddeligen Seitengassen. Wir werden aber freundlich begrüßt und unsere Bestellung aufgenommen. Mal schauen was das gibt. Bis das Essen fertig ist, machen wir noch einen kleinen Bummel durch die schließende Stadt und schauen hier und da in ein Geschäft. Dann kehren wir zu dem Chinesen zurück und nehmen unsere Bestellung mit. An Bord ist der Tisch schnell aufgestellt und gedeckt. Wir packen die Frühlingsrollen als Vorspeise aus. Sie sehen sehr gut aus und schmecken noch leckerer. Sie sind wirklich frisch hergestellt, was uns sehr positiv begeistert. Die beiden Hauptgerichte mit dem Reis zusammen sind auch sehr lecker. Der Fleischersatz ist aus Erdnusseiweiss hergestellt und schmeckt in Kombination mit der Souce sehr lecker. Das Lokal kann ich wirklich empfehlen (https://vega-yuan.nl) Dann lassen wir den Abend bei den Fußballspielen der EM ausklingen. Zum Glück lässt der Wind langsam nach und wir bekommen eine gemütliche ruhige Nacht an Bord in der Koje. Am Morgen wechseln sich blauer Himmel und Wolken ab, so dass wir gemütlich in den Tag startet. Klar, ausser der Pizza, die wir für den Abend planen, zieht uns im Moment noch nichts nach Hause. So verbummeln wir gemütlich den Tag auf der Balena. So gegen 14 Uhr fahren wir gemütlich los heim und freuen uns auf die selbstgebackene Pizza am Abend daheim.
Die Wege im Leben haben immer wieder ungewöhnliche Abzweigungen. Ich hab den Job gewechselt und der neue hat ein Gleitzeitkonto und so kann man auch mal unter der Woche frei machen und einen Tag segeln gehen. Dazu geht es unserer alten Katzendame nicht so gut und die benötigt im Moment mehr Aufmerksamkeit. Somit bin ich eine Runde alleine zum kleinen Wal unterwegs zu den wilden Wolkenbildern über dem IJsselmeer. Nach der Nacht im Bauch vom kleinen Wal gibt es Morgens erst einmal einen leckeren Kaffee zum Start in den Tag. So langsam wird auch die Wolkendecke lockerer und es kommt immer mehr blauer Himmel hervor. Nach dem Frühstück mache ich die Balena segelklar und lege langsam und gemütlich ab. Ich tuckere den kleinen Dieselmotor warm und setze draussen die Segel. Bei dem südlichen Wind geht es rausschoss aus der Bucht von Lelystad und ich ziehe den Genacker hoch. Langsam nimmt bei der Fahrt der Wind zu, wie der Seewetterbericht auch vorher gesagt hat. Somit wird der Raumschotkurs immer schneller und ich muss ordentlich an der Pinne ziehen, damit der kleine wilde Wal auf Kurs bleibt. Nach einiger Zeit berge ich den Genacker und rolle die Fock aus. Jetzt geht es höher an den Wind und dabei spüre ich, dass der Wind deutlich zugelegt hat. Ich hänge Justus, unserer Windselbststeueranlage ein und ziehe ein Reff ins Großsegel, damit die Fahrt mit dem verkleinerten Segel angenehmer wird. Es geht mit guter Lage und ein paar Kreuzschlägen sportlich schnell zurück zum Hafen. Beim anlegen hilft mir meine Nachbarin und so klappt das auch als Einhandsegler gut. Danach klare ich die Balena auf und dann geht es schon wieder heimwärts. Aber dank des Segelns mit viel frischer Energie aufgetankt.
Leider geht es unserer kleinen Hauskatze nicht so gut. Die 18 Jahre alte Dame hat ein wenig Schnupfen und darum wollen wir sie über die freien Tage nicht so lange alleine lassen. Die Wetterprognose wandert über die Woche auch immer wieder von gut mit Sonne über Regen und Schauer hin und her. Ab Freitag wird sie stabil und für Sonntag ist ein traumhafter Segeltag bei Sonne und 3 Windstärken angesagt. Den nutzen wir gemeinsam aus und stehen morgens gegen 6 Uhr auf und rollen los zum kleinen Wal. Kaffee und Brote gibt es unterwegs auf der Autobahn. Kaum starten wir, beginnt es in Krefeld kräftig zu schütten. Der ganze Himmel ist grau und bedeckt, ob es in Holland wirklich Sonne gibt? Ja, je mehr wir uns dem IJsselmeer nähern, umso mehr lösen sich die Wolken auf und machen dem blauen Himmel mit ganz viel Sonne platz. Am Hafen spüren wir auch den angesagten Wind und machen die Balena segelklar und los geht es. Der Wind kommt aus Norden und so kreuzen wir vom Hafen hinaus aufs offene IJsselmeer grob in Richtung der Untiefentonne. Langsam füllt sich das Wasser mit Booten und alle rauschen mit guter Schräglage bei dem Wind über das Wasser. Hier und da kommt uns auch ein Spinnaker entgegen. Nach guten zwei Stunden Aufkreuzen in denen auch Justus, unsere Selbststeueranlage viel gesegelt hat, bereite ich den Gennaker vor und es geht raumschots mit guter Fahrt zurück zum Hafen. Auf dem Rückweg brist der Wind gut auf und so rauschen wir mit ordentlich Fahrt zur Flevomarina.
Kurz vor dem Hafen bereitet Nicole das Bergen des Segels auf dem Vorschiff vor. Es ist immer wieder eine Herausforderung, die vielen Quadratmeter Segel, die sich bei der guten Brise kräftig aufblähen, herunterzuziehen und in den Segelsack an der Reling zu stopfen. Jetzt tuckern wir gemütlich in unsere Marina und legen entspannt an nach dem schönen Segeltag. Jetzt wird alles gut verpackt und das Boot aufgeklart, danach fahren wir gemütlich zurück zu unserer Katze nach Hause. |
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December 2024
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