Hier gibt es erst einmal ein gemütliches Frühstück und danach den Windcheck. Es pustet mit 5 Beaufort auf dem Ijsselmeer und es soll eine 60cm hohe Welle stehen. Die Prognose zeigt auch, dass es später am Tag eher mehr Sonne und blauen Himmel geben wird.
Also, die kleine Fock gesetzt und die Reffs vorbereitet. Bei dem Heulen in den Masten entschließe ich mich zu einem ganz kleinen Großsegel, Reff 3. Das Ablegen klappt gut, der Wind schiebt den Wal schnell aus der Box und es geht zum Segelsetzen vor den Hafen. Auf dem Hinweg geht es hoch an den Wind und der Wal taucht immer wieder tief in die Wellentäler ein, sodass das Wasser über das Deck spritzt.
Die Wellen, in die der Wal eben noch stampfend eingetaucht ist, schieben ihn jetzt gurgelnd und rauschend vorwärts. Am Ende liegt die Spitzengeschwindigkeit bei fast 8 Knoten. So ein schneller Raumschotgang macht einfach Spaß.
Dann kommt die freudige Überraschung. Es ist Saisonanfang und es sitzen noch nicht alle Griffe. Das, was man beim Lossegeln vergisst, rächt sich bitterlich. Wir haben vergessen, das Vorluk von der Nacht zu schließen und so haben die vielen Wellen, die so wundervoll über das Vordeck des Wals gespült sind, ihren Weg in die Koje gefunden.
Gut, dass der Wetterbericht Recht hat und der blaue Himmel beim Trocknen hilft. OK, auch der Wäschetrockner im Hafen, da dreht gerade die letzte Ladung, damit wir heute Nacht wieder gut schlafen können.