Am Horizont schieben sich The Needles hervor. Immer wieder ein imposanter Anblick.
Nach einem gemütlichen Aufstehen sind wir heute Morgen die 3,5nm nach Lymington gesegelt. Einmal quer über den Solent. In der Mitte, im tiefen Wasser gibt es eine starke Strömung und die hat den kleinen Wal ganz schön zur Seite geschoben, so dass ich zum Erreichen der Hafeneinfahrt weit vorhalten muss. Am Horizont schieben sich The Needles hervor. Immer wieder ein imposanter Anblick. In der Marina ergattern wir für zwei Nächte einen der letzten Plätze. Hier ist es total schön und ruhig. Man liegt direkt an einem Nationalpark und hört nur die Natur. Also fast. Auf dem Weg zum Hafenbüro stolpern wir über eine Horde Ferraris, die wir später im Ort wieder treffen. Im Hafen gab es wohl den Sekt als Auftakt für den Italiatag in Lymington. Nach dem Bezahlen und einem leckeren späten Frühstück brechen wir auf in den kleinen total schönen Ort. Wir laufen ein Stück am Fluss entlang und gelangen direkt auf die High Street. Hier erwartet uns ein fröhliches Gewusel und neben den Ferraris auch schöne englische Autos.
0 Comments
Nach einem super leckeren Abendessen im On the Rocks sind wir jetzt mit Pimms, Ale und einem Oban 14 Scoth beim Fußball im Pub Kings Head. Ich hoffe die Jungs gewinnen. Um 08:30 Uhr fällt in Cowes der erste Startschuss für die Schnellsten. Danach geht es laut der Startliste im 10-Minuten-Takt mit den weiteren Startgruppen los. Es ist blauer Himmel und Westwind mit 5 Bft., sehr gute Segelbedingungen. Ich mache mich windfest angezogen und mit dem ganz großen Teleobjektiv auf den Weg zum Pier. In der Ferne kann man zwei futuristisch anmutende Trimarane über das Wasser fliegen sehen. Die erste Gruppe besteht aus zwei Trimaranen und einer Maxiyacht und kommen einfach nur angerast. Ein kleiner Kampf der Giganten. Auf dem Pier ist es voll geworden, es zieht ganz viele Einheimische ans Wasser und es wird begeistert zugeschaut. Langsam füllt sich der Horizont und es kommen immer mehr Boote in Sicht. Es folgen die stärker besetzten Profibootsklassen und dann das Jedermannfeld. Einfach schön zu beobachten und anzuschauen. Hier und da ergibt sich auch eine spannende Vorfahrtssituation, die von Land aus spektakulär ausschaut. Ein super Tag und wie ich gerade auf der Webseite roundtheisland (http://www.roundtheisland.org.uk) gelesen habe, liegen Freud und Leid ganz nah beieinander. Die ersten brechen den Rekord beim Umrunden und für die kleinen Bootsklassen ist das Rennen aufgrund des starken Windes abgebrochen worden. Hier im Hafen ist es jetzt richtig voll geworden. Wenn man in das ein oder andere Gesicht schaut, sind die Segler auch froh, wieder im Hafen zu sein. Ein kleine Anekdote zum Schluss: An Land wird aufgeregt davon erzählt, dass bei der Regatta heute ein Schiff gesunken ist. Klar macht man sich Gedanken, warum und wieso?!? Ja und das ist schrecklich, zum Glück ist der Besatzung nichts passiert und sie konnte abgeborgen werden.
Dank des Internets steht es in den Breaking News der Inselnachrichten (http://www.islandecho.co.uk/news/yacht-dismasted-off-bembridge). Ein Teilnehmer segelte so nah an der Felgengruppe The Needles vorbei, dass er dort mit einem Wrack kollidierte, das knapp unter der Wasseroberfläche liegt. Das Regattaboot bekam durch die Kollision ein Leck und sank neben dem alten Wrack. Ein Stück mehr Zurückhaltung ist in der Regel besser. ...werden die Hunde mit dem Boot Gassi gefahren und wird der Weißwein der Insel probiert. Jetzt klingt der spannende Tag mit einem schönen Sonnenuntergang aus.
Der Hafen hat sich nur wenig zu damals verändert. Gut ist, dass man heute über Stege an Land kommt. Auch wenn früher das Schlauchbootfahren echt Spaß gemacht hat. Aber dafür hat der Wal keinen Platz mehr. Der süße kleine Ort mit dem einzigen Pier komplett aus Holz in England ist auf eine schöne Art und Weise in der Zeit stehen geblieben. Vom Pier aus erhoffe ich mir morgen ein paar gute Schnappschüsse der Regatta, denn die Segler werden den Solent hinauf kreuzen und somit sehr früh nach dem Start hier vorbei kommen. Darauf bin ich sehr gespannt und das wird bestimmt ein tolles Erlebnis. Auf dem Steg hat man einen wundervollen Blick auf den Hafen und das durch das Fort bewachte Ende des Solents. Die Engländer haben diese Wasserstraße immer gut verteidigt. Unterhalb des Piers gibt es einen leckeren Schmaus und die Seeschwalben segeln elegant an uns vorbei. Manchmal verschwinden sie einfach so nach oben im Aufwind und die Kamera ist zu langsam. Der Ort selber lädt zum Verweilen und Träumen ein. Hinter jeder Ecke gibt es etwas neues Überraschendes zu entdecken. Sei es der bisher best sortierteste Segelladen oder das leckere Softeis. Kleine Lokale locken mit leckerer Speise und im Supermarkt habe wir einen auf der Isle Of Wight angebauten Weißwein gefunden. Ich bin gespannt, wie der schmeckt. Und der kleine Wal schaukelt hier zufrieden im Hafen in der Sonne.
Es ist ein schneller und wilder Ritt von Cowes nach Yarmouth. Es weht ordentlich und der Wal schiebt trotz eines Reffs im Großsegel ganz schön Lage. Auf der Logge zeigt diese sich positiv und wir rasen förmlich dem Ziel entgegen. Die Anzeige steht immer zwischen 6 und 7,5 kn. Das klare grüne Wasser ist durch den Strom aufgewühlt und immer wieder spritzt eine der kurzen Wellen etwas Wasser ins Cockpit. Gut, dass wir über Winter ein Sprayhood am Wal habe anbringen lassen. Denn so sitzen wir geschützt.
An der Hafeneinfahrt werden wir vom Hafenmeister in Empfang genommen und bekommen einen Platz am gelben Steg zugewiesen. Dazu gibt es ein paar Tipps fürs Anlegen. Das Ende vom Steg "Y" bietet uns eine super Sicht auf das bunte Treiben im Hafen und auf dem Solent. Dort rasen die Schiffe Kurs Cowes. Die wollen alle an der Regatta teilnehmen. Gestern Abend habe ich auf der Webseite der Regatta gelesen, dass es über 1500 Teilnehmer gibt. Der ein oder andere bunte Spinnaker ist auf dem Wasser zu sehen. Ich bin gespannt, ob ich morgen ein paar gute Aufnahmen vom langen Pier aus machen kann, denn das Regattafeld kommt hier in den Morgenstunden vorbei. Die Hafenmeister nutzen ihre kleinen Bötchen wie kleine Schlepper und schieben wenn nötig den einen oder anderen auch mal so an, dass er am richtigen Liegeplatz ankommt. Kurz vor sieben, die letzten Regentropfen der Nacht verziehen sich. Zähne putzen und einen Kaffee mit Marmeladenbrot. Man ist das schon lange her, dass ich mal so ein weiches Brot mit Marmelade gegessen habe. Im Trainingslager haben wir damit früher Wettessen gemacht. Damals habe ich 18 Scheiben gegessen, heute reichen mir zwei. Gegen acht Uhr kippt die Tide und der Strom dreht sich in unsere Richtung. Wir wollen den Solent rauf nach Yarmouth.
Die Wolken hängen grau und tief über dem Wasser und natürlich müssen wir kreuzen. Ich drehe den Schlüssel vom Motor um, die Lampen gehen an und dann, nichts. Keinen Mucks macht der Motor. Dann hatte der Stecker, den ich gestern nach dem Ölstandmessen gesehen habe doch eine Bedeutung, nur welche? Mit Hilfe eines Anruf im Büro bei meinen Kollegen Uwe und dem durchsprechen, was fehlen kann, ergibt seinerseits den Tipp, wie ich den Magnetschalter des Schlüssels überbrücken kann. Ich baue ein Kabel zusammen, aber der Motor gibt immer noch kein Geräusch von sich. Also telefoniere ich noch einmal mit Uwe und ertasten das unten, unter dem Anlasser ist noch eine Nase für einen Stecker ist. Und siehe da, aufgeschoben und schon knattert der kleine Motor vom Wal los. Noch einmal mit der Zange alles feste zusammen gedrückt und dann geht es los, Kurs Yarmouth. |
Archives
March 2024
|