Mit uns laufen noch zwei weitere Boote aus und wir nehmen alle Kurs Friesehook. Von dort aus könnte man noch nach Enkhuizen abbiegen, aber wir wollen weiter, in den Heimathafen. Die Wellen werden immer höher und die Balena rauscht mit über 5 Knoten auf der Logge durchs IJsselmeer. Die Geschwindigkeit über Grund wird auf dem Plotter angezeigt und hier surfen wir die Wellen teilweise mit 8 Knoten hinab. Die Balena liegt gut auf dem Ruder und ist mit der wenigen Segelfläche gut austariert. Es liegt Kurs Gefahrentonne des Enkhuizer Sands und gefühlt wachsen die Wellen weiter in die Höhe. Es pfeift und heult in der Takelage, aber wir machen uns keine Gedanken über den Wind. Ich steuere und versuche immer wieder dem Spritzwasser auszuweichen und Nicole genießt unter Deck die windfreie Zone, wird aber auch gut durch geschüttelt.
Langsam werden die Wellen kleiner, denn der Deich, der das IJsselmeer teilt, sorgt dafür, dass die Wellen sich neu aufbauen müssen. Der kleine Wal stampft nicht mehr so wild durch die Wellen, wird dafür schneller und die kleineren Wellen finden immer öfter ihren Weg ins Cockpit und ich werde an der Pinne immer nasser.
Dann endlich erreichen wir den Hafen, bergen die Segel und machen ein gefühlt perfektes Anlegemanöver in unserer Box. Trotz des kräftigen Windes kommen wir gut hinein und jetzt schaukelt die Balena an Ihren Leinen.
Da es immer noch reichlich heult, schauen wir nach, wie der Wind denn so wirklich geblasen hat, und holla - das ist ein ordentlicher Ritt, den wir gesegelt haben.