Langsam versinkt die Sonne und färbt erst die Wolken ein. Dann folgt der zunehmende Mond, der unwirklich am Nachthimmel wirkt.
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Der Morgen lockt mit blauen Himmel, leckeren Brötchen vom kleinen Hafensupermarkt und Kaffee. Besser kann der Geburtstag nicht starten. Dann machen wir los, ein wenig die bekannte Insel mit dem Rad erkunden. Erst geht es mit dem Rad durch das kleine Feenland zur Hauptstadt der Insel, Den Burg. Auf dem Weg dorthin zeigt sich die Natur von ihrer schönsten Seite. Überall grünt und blüht es. In der Inselhauptstadt gibt es dank einer anderen Anfahrt mit dem Rad eine neue Perspektive und somit neue Kleinigkeiten zu entdecken. Hier ein schöner Park, dort eine schmale Gasse und dann ist man mitten im Urlaubsgetümmel. Dank der Sommerferien in Deutschland fühlt es sich an, als ob die Stadt überquillt. An jeder Ecke wird Deutsch gesprochen und doch hält die Stadt kleine Überraschungen bereit. Es ist auch Platz für zwei ältere Herren, die mit Bass, Gitarre und sehr guter Stimme Songs darbieten. Von den Bee Gees zum Beatles-Medley präsentieren sie super schöne Musik in der Gasse. Immer wieder verweilen Menschen erst kurz, dann länger, lauschen und applaudieren. Der Weg zurück führt wieder durch das Feenland und in dem verzauberten Wald verweilen wir für einen Moment. Der Thron im Wald auf dem kleinen Hügel lädt dazu besonders ein. Das Wetter, die vielen Menschen und der Ausflug machen hungrig und so gibt es einen verspäteten Mittagsschmaus am Fischladen im Hafenort Oudeschild.
Irgendwie schläft die Welt noch in Medemblik und langsam tuckert der kleine Wal aus dem Hafen hinaus aufs leere IJsselmeer. Es ist so schön, wenn noch niemand unterwegs ist und man die Weite des Wassers für sich ganz alleine hat. Schnell ist der Genaker gesetzt und es geht auf nach Den Oever, um dort durch die Schleuse ins Wattenmeer zu fahren.
Ich versuche einen neuen Weg nach Texel, der über ein untiefes Fahrwasser führt. Das hat am Ende eine richtige Sandbank in den Weg gelegt. Hier kommt man nur bei Hochwasser durch und es wird richtig spannend. Die Logge zeigt am Ende 1,10m Wassertiefe an. Ich denke, wir haben eine tiefe Furche durch den Schlick gezogen. Jetzt ist Landfall auf Texel bei traumhaften Wetter. Ankommen im Hafen von Texel ist immer wie ein Stück Heim kommen. Hier haben wir schon schöne Sonnentage verbracht, kalte Sommertage und heftigen Sturm mit Orkanböen. Dazu die Fischkutter und einfach das Flair der Insel. Hier ist es einfach schön und jetzt ist ein wenig gammeln angesagt, vielleicht mit ein wenig Fußball schauen.
Bin ich wirklich untersegelt? Irgendwie ja, obwohl der Wal in dieser Saison schon fast so viele Seemeilen wie in der Saison 2017 gesegelt ist. Es steht eine Woche Segelurlaub bei traumhaften sommerlichen Bedingungen an. Das Wetter lockt aufs Wasser und es geht nordwärts, Kurs Texel. Der Weg zur Insel führt den Wal und seine Crew über Medemblik und es ist wie immer, der Wind kommt von vorne. Anfänglich weht eine ganz leichte Brise, die sich im Laufe das Tages zu guten drei Windstärken aufbaut. Dann macht das hoch am Wind segeln richtig Spaß und es geht gut voran. Zum Glück dreht der Wind im Laufe des Tages noch ein wenig auf Nordost und so kann ich in einem Bogen an Enkhuizen vorbei nach Medemblik segeln. Es reicht eine Wende aus, um in das schöne Städtchen zu gelangen. 7 Stunden segeln mit 27 Seemeilen - ein super Tag. Den Abend haben wir im portugiesischem Restaurant ausklingen lassen. So kann der Urlaub weiter gehen.
...macht das Segeln am sonnigen Sonntag besonders viel Spaß. Solche Lotsenkutter habe ich früher immer gezeichnet und für mich selber konstruiert. Morgens, wenn ich mit dem Rad zum Brötchen holen unterwegs bin, werfe ich immer wieder einen Blick auf den schönen Kutter. Ihn dann so auf dem Wasser segeln zu gehen, ist noch schöner.
Der kleine Wal genießt das auch und rauscht mit Genuss unter dem blauen Himmel über das IJsselmeer dahin. Noch eine Woche, dann geht es ein wenig weiter weg. Raus aufs Salzwasser und die Waddenzee erkunden. Es wird eine schöne Urlaubswoche. Der Freitag im Büro war dann doch irgendwie zu wuselig und lang, so sind wir erst heute Morgen zum kleinen Wal gefahren. Dank des blauen Himmels und des schönen Morgenlichts sind wir früh auf den Beinen und unterwegs. Am Hafen treten wir erst einmal auf die Bremse. Auf dem IJsselmeer sind ganz viele Streifen mit glattem Wasser. Der Wind fehlt noch völlig. So ist es aber auch angesagt. Erst flau und dann guter Segelwind. Gemütlich machen wir die Balena segelklar und genießen das Gewusel im Hafen. Durch die angenehme Wärme, den blauen Himmel und den leichten Wind kommt Urlaubsstimmung auf. So kann es nächste Woche in unserem Urlaub gerne weiter gehen. Bevor wir auslaufen, rasen wir noch schnell zur Tankstelle und füllen den Dieseltank der Balena auf. Dann geht es ab raus aufs IJsselmeer. Erst ganz langsam und gemütlich. Dabei streift mein Blick übers Wasser und entdeckt ein Hochhaus auf dem Wasser. In der Ferne nähert sich eine Luxusmotorjacht. Von weitem wirkt sie wie eine kleine Aida. Neugierig stecke ich den Kurs so ab, dass ich mehr von der Motorjacht sehen kann. Hier am IJsselmeer gibt es mehrere Werften, die solche Jachten bauen. Die Motorjacht ist so groß, dass sie nicht mal alleine fahren darf. Ein Schlepper vorweg zum Steuern und ein kleines Schubschiff am Heck, das für den Vortrieb sorgt. Dann geht es weiter Kurs Urk. Einfach gemütlich nicht ganz hoch am Wind segeln. Der kleine Wal hängt unterwegs eine größer Segeljacht ab, die mit dem kleineren Vorsegel bei dem wenigen Wind nicht so schnell unterwegs ist. Langsam legt der Wind zu und die Wellen werden höher. Es geht jetzt mit rauschender Fahrt durchs Wasser. Immer wieder schaue ich nach anderen Schiffen, denn es ist richtig voll auf dem Wasser. Vor Urk kreuzen zwei alte Plattbodenschiffe unseren Kurs. Das sind schon stolze alte Frachtsegler. Heute sorgen sie für spannende Segelausflüge und sind mit gemütlichen Kojen ausgestattet. Jetzt gibt es eine Wende und es geht mit halben Wind zurück zum Deich. Der Kurs liegt an und die Sonne schaut zum Glück immer wieder mal ins Cockpit. Unterwegs beobachte ich zwei Segler, die mit Spinnaker unterwegs sind. Das können wir auch. Schnell ist alles vorbereitet und dann geht es unter Spinnaker zurück zum Hafen. Die Wellen rauschen um uns herum und schieben den kleinen Wal immer wieder schnell vorwärts. Eine richtig guter Segeltag, der jetzt mit dem Besuch des Hippiemarkts in Lelystad ausklingt. Ein schönes buntes Treiben am Bataviahaven. Jetzt klingt der Abend nach dem leckeren Abendessen vom Thailänder gemütlich aus. Die Sonne strahlt immer noch vom blauen Himmel. Durch den kräftigen Wind ist es kühl und der Fußball auf dem iPad des holländischen Senders sorgt für eine angeheizte Stimmung. Mal schauen, welche Mannschaft nachher weiterkommt. Von der einen auf die anderen Woche ist diese kleine Schwalbenluxusvilla im windgeschützen Eingangsbereich des Toilettenhäuschen entstanden und die Familie ist eingezogen.
...auf den Wellen zeigen und Wasser von hinten in die Segelschuhe läuft, dann ist es ruppig auf dem IJsselmeer.
Sonne, Ostwind mit fünf Windstärken und ab und an mal einer sechser Böe. Auf dem IJsselmeer geht es ordentlich zur Sache. Da der Wind ablandig ist, sind die Wellen am Anfang noch nicht so hoch und ich kann in Ruhe das zweite Reff einbinden. Leider hat mein Versuch, die verjüngte Reffleine umzudrehen, nicht funktioniert. Sie hält nicht in der Klemme am Baum. Ich kann das aber mit der zweiten Reffleine richten. Das Vorsegel bleibt gerefft und dann geht der wilde Ritt los. Nicht ganz hoch am Wind Kurs Urk. Die Logge steht ständig oberhalb der fünf Knoten und es pfeift ordentlich im Mast. Immer wieder steigt eine Welle über das Deck und auch schon mal ins Cockpit ein. Ab dem Moment, in dem das Kraftwerk auf einer Höhe liegt, treffen die Wellen des offenen IJsselmeers den kleinen Wal. Dazu kommen ein paar kräftige Böen, die unter der Ketelbrücke komprimiert werden, fegen über das Wasser. Nach dem genügend Wellen den Weg ins Cockpit gefunden haben, segeln wir eine Wende und es geht in rauschender Fahrt über die Wellen raumschots zurück zum Hafen. |
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March 2024
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