Die gute Seite vom kleinen Wal
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Wirklich Sonnenwetter?

6/9/2017

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Beim Aufwachen platschen die Regentropfen auf das Deck. Es schüttet immer wieder wie aus Kübeln und in der Ferne ist Donnergrummeln zu hören. Der Weg zur Dusche wird zu einem Tauchgang und da soll sich heute wirklich noch die Sonne zeigen?
Buienradar behauptet, ab 12 Uhr soll der Regen nachlassen und es soll sich aufklaren. Heute können wir sogar die Uhr danach stellen und mieten um halb eins zwei Fahrräder, um noch ein wenig von der Insel zu erkunden. Die Sättel sind zwar noch nass, aber in der Ferne ist schon ein klein wenig blauer Himmel zu erkennen.
Der Regen hat auch etwas gutes, die ganze Insel leuchtet in saftigen Farben von grün bis rot. Und die vielen Schafe lassen sich die saftigen Weiden schmecken. Wir radeln gegen den Wind nach Den Horn, um doch noch einmal bei dem Sternekoch vorbei zuschauen. Der Ort mit seiner weithinsichtbaren Kirche schmiegt sich in eine Bodenwelle, um sich so weit es geht vor den Stürmen der letzten Tage zu verstecken. Es ist ein schmucker Ort und hier ist auch die Koordinationsstelle für Flaschenpostversand ansässig.
'Bin Jef' macht von außen eine sehr guten Eindruck und der Duft nach leckerem Essen, der über der Gasse schwebt, lädt zum Speisen ein. Wir ziehen am Ende dann doch einen Abstecher zum Strand vor, auch wenn er einen Kampf gegen den Wind durch die Dünen mit sich bringt. Hier ist er aber, der blaue Himmel und er hält sich tapfer. Die Sonne sorgt auch direkt für eine angenehme Wärme. Am Strand steht eine Informationstafel über eine Pipline, die von See her Sand aus Baggerschiffen an Land transportiert. So wird hier die Insel gegen das stetige Nagen des Meeres gesichert und erhalten.
Dann geht es durch die Dünenlandschaft zurück nach Den Burg. Hier ist der Einkauf für das Abendessen geplant. 
Wir lassen uns mit den Rädern durch die schmalen Gassen treiben und landen vor dem Freya, einem kleinen Lokal, das bei Tripadvisor gute Kritiken bekommen hat. Auf dem Schild steht, wenn die Tür offen ist, einfach nach einem freien Platz fragen oder die Telefonnummer opbellen. Leider ist dir Türe verschlossen und so rufe ich durch und frage in Niederländisch, ob es für den Abend noch einen Tisch gibt. Eigentlich nein, aber zu unserem Glück hat ein Gast abgesagt und wir bekommen für kurz vor acht einen Tisch. Die Menükarte vor der Tür verspricht auch ein gutes Abendessen. 
Ich bin gespannt, wie das Abendessen wird, denn ich bin nicht so ganz überzeugt. Doch bevor es vom Hafen in die Inselhauptstadt geht muss noch ein Hinderniss überwunden werden. Ein Junge vom Nachbarschiff ist in der Kurve mit seinem Rad gestürzt und hat sich das Knie aufgeschlagen. Erst als Papa vom Boot geholt wird, versiegen die großen Kullertränen und langsam wird alles gut.
Jetzt geht es auf in das kleine Abenteuer. Noch einmal müssen wir gegen den Wind ankämpfen, kommen aber gut voran und schließen in der kleinen Gasse unsere Räder an. Dann gehen wir in das kleine Lokal. Im inneren ist es murkelig warm und unsere Gesichter fangen sofort an zu glühen. Die 8 Tische sind bis auf einen voll besetzt. Jung und alt hat sich eingefunden und auf das Abendmenü eingelassen. Wir fühlen uns direkt wohl und es ist richtig heimelig. Die junge Frau, die alleine bedient freute sich, dass wir angekommen sind und zeigt uns den letzten freien Tisch. Sie lobte auch unser niederländisch und freute sich, dass wir es versuchen. Schnell ist die Vorspeise und der Hauptgang ausgesucht, dazu ein leckerer Chianti und, ich kann es nicht anders beschreiben, einfach lecker. Wirklich überraschend und umwerfend lecker. Den Abschluß bildet ein Schokoladeneisberg mit Schlagroom. Wow. Die Atmosfähre, das Essen, der Abend, einfach gelungen, so wie der blaue Himmel, der dem Tag seine gute Seite gegeben hat.
MIt der jungen Dame, die den ganzen Abend das kleine Restaurant versorgt hat unterhalten wir uns noch einem Moment und sie erzählt uns davon, dass sie bald nach Frankreich in die Provonce in den Urlaub wollen, um lecker zu essen.
Ich bezahle dann und gebe nach meinen Gedanken ein Trinkgeld. Das hat dann wohl zu einer Überraschung geführt, denn die Dame kam noch einmal zu uns an die Tür und fragte, ob ich den Schein nicht verwechselt hätte. Ich sagte nein und sie freute sich total. Sie verabschiedete sich mit den Worten, "davon trinken wir in Frankreich einen leckeren Wein". Wir zogen mit einem Lächeln zurück zum Wal, im Wissen, das heute zwei gute Taten von uns ausgegangen sind.
Ein schöner Tag, der mit dem Vollmond und einem Sternenhimmel seinen Abschluß im Cockpit findet.

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